Schon seit Mitte März wird in sächsischen Arztpraxen gegen das Corona-Virus geimpft. Immer mehr Praxen kommen hinzu, doch nach wie vor klafft ein großes Delta zwischen dem Impfstoffbedarf und den Liefermengen.

Die sächsischen Vertragsärzte zeigen sich äußerst engagiert beim Impfen gegen das Corona-Virus: rund 2.500 niedergelassene Mediziner haben bisher insgesamt etwa 323.000 Impfungen durchgeführt. Und sie würden gern noch wesentlich mehr impfen, denn der Bedarf in der Bevölkerung ist hoch.

Leider steht dem nach wie vor der Impfstoffmangel entgegen, sodass schon die möglichen Mindestbestellmengen viel zu niedrig sind, aber noch nicht einmal diese komplett beliefert werden können. Das Einbeziehen weiterer Ärzte in die Impfaktion kann deshalb gar nichts an der Misere verbessern.

Ein zusätzliches Problem stellen die Vorbehalte der Bevölkerung gegenüber dem Impfstoff von AstraZeneca dar. Auch hier sind die Ärztinnen und Ärzte bemüht, alles zu tun, die Patienten darüber aufzuklären, für welche Personengruppen dieser Impfstoff aus medizinischer Sicht empfehlenswert ist, denn der Nutzen ist für eben jene Menschen hoch. Da in den vergangenen Wochen viele Ängste und Bedenken geschürt wurden, liegt diese aufwändige Aufgabe der medizinischen Aufklärung nun in den Arztpraxen.

Dr. med. Klaus Heckemann, Vorstandsvorsitzender der KV Sachsen, der selbst als niedergelassener Hausarzt tätig ist, weiß davon zu berichten: „Unsere sächsischen Vertragsärzte sitzen zwischen Baum und Borke. Die Bereitschaft zu impfen – und noch wesentlich mehr zu impfen! – ist enorm. Fassungslos müssen wir leider feststellen, dass so mancher die Schuld an den zu geringen Impfzahlen den Ärzten zuweisen will. Das ist nicht richtig und es sollte auch keiner daran interessiert sein, die Ärzte zu demotivieren.

Das Problem ist der Impfstoffmangel und nur dieser! Kurz: den Ärzten sind die Hände gebunden, die Durchimpfung der Bevölkerung so voranzutreiben wie sie es gerne täten und auch könnten. Dieser Zustand muss schnellstmöglich ein Ende haben. Die KV Sachsen dankt den niedergelassenen Ärzten für ihr außergewöhnliches Engagement unter diesen misslichen Bedingungen.“

V.i.S.d.P.: Dr. med. Klaus Heckemann
Vorstandsvorsitzender der KV Sachsen