Im Rahmen des Besuches von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach in Sachsen hatte das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt am 6. August zu einer Diskussionsrunde mit Vertretern aus dem sächsischen Gesundheitswesen geladen. Sozialministerin Petra Köpping und der Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen, Dr. Klaus Heckemann, begrüßten den Gast aus Berlin in den Räumlichkeiten der Kassenärztlichen Vereinigung in Chemnitz.

Bei der von einem großen Medienaufgebot begleiteten Veranstaltung hatten auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte aus der Region die Gelegenheit, dem Bundesminister aus der Perspektive ihrer Praxiserfahrungen ihre Anliegen und Forderungen zur gegenwärtigen Situation und zur Zukunft der ambulanten Versorgung vorzubringen.

Dabei hatten die versammelten Haus- und Fachärzte durchaus zahlreiche kritische Fragen an Herrn Lauterbach adressiert. So verwies Dr. Klaus Heckemann im Zusammenhang mit den Zielvorgaben der geplanten Notfallreform des Bundesgesundheitsministeriums auf die in der Gesetzgebung zwingend einzuräumenden regionalen Gestaltungsspielräume der einzelnen Bundesländer. Nur gemeinsam mit den Verantwortlichen und der jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigung kann eine Umsetzung versorgungstechnisch sinnvoll und unter Beachtung der verfügbaren Ressourcen gelingen.

Viele der Themen, die die sächsischen Ärztinnen und Ärzte tagtäglich vor große Herausforderungen stellen, fanden Eingang in die angeregte Diskussion mit dem Bundesgesundheitsminister. Denn die Problemstellungen, mit denen die Ärzteschaft sowohl hierzulande als auch bundesweit fortwährend zu kämpfen hat, sind zahlreich und offenkundig: Der fortschreitende demographische Wandel und die damit einhergehende Überalterung von Ärzteschaft wie auch Patienten, der allgegenwärtige Personal- und Fachkräftemangel, die zunehmend mangelnde Rentabilität und Wirtschaftlichkeit des täglichen Praxisbetriebs und die finanzielle Absicherung der Praxen trotz steigender Energie- und Lebenshaltungskosten, die fachrichtungsübergreifende Entbudgetierung aller ärztlichen Leistungen sowie der allzu schleppende Bürokratieabbau und der nach wie vor unzureichende Ausbau der Digitalisierung sind dabei nur die Kernthemen, die im Verlauf der Diskussion zur Sprache kamen.

Ob und inwieweit die Vielzahl der tatsächlichen Herausforderungen, die an Herrn Lauterbach herangetragen wurden, vor allem im Sinne der Ärzteschaft nun endlich aktiv angegangen werden – das wird sich noch zeigen!

Kommunikation/rei